Gelbbindige Furchenbiene

Halictus scabiosae

Es wird niemanden überraschen, dass das Aussehen der Gelbbindigen Furchenbiene eine wichtige Rolle bei der Namenswahl gespielt hat. Sowohl Weibchen als auch Männchen haben — zumindest im frischen Zustand — ockergelbe Haarbinden auf ihren Hinterleibern und sind damit als Art relativ gut von den nahe verwandten Furchenbienen zu unterscheiden. Dagegen weist ihr wissenschaftlicher Name (Halictus scabiosae) auf eine ihrer bevorzugten Nahrungsquellen hin: die Flockenblumen. Die violetten Blüten der Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea) zeigen sich dabei von Juni bis September. Mit ihren deutlich vergrößerten, randlichen Röhrenblüten wirkt diese Art sehr anziehend auf allerlei Insekten. Ursprünglich kommt sie auf Wiesen, Weiden und Wegesrändern vor. Eine regelmäßige Mahd lässt sie verschwinden. Auf extensiv gepflegten Flächen ist sie jedoch häufig anzutreffen und auch im Garten fühlt sie sich wohl.

Die Gelbbindige Furchenbiene freut sich jedenfalls über viele Flockenblumen im Freistaat, obwohl sie erst seit etwas mehr als einem Jahrzehnt in Sachsen vorkommt. Die wärmeliebende Art profitiert vom Klimawandel und konnte innerhalb von zwanzig Jahren ihr Verbreitungsareal von ursprünglich Süddeutschland über fast die gesamte Bundesrepublik ausweiten. Im Stadtgebiet kommt die Art häufig vor. Als bodennistende Art findet man sie vor allem an trockenwarmen Standorten mit Offenbodenstellen. Dabei kann sie bei geeigneten Bedingungen größere Kolonien von bis zu mehreren hundert Nestern ausbilden. Die Weibchen dieser Art überwintern als ausgewachsene Tiere. Im Frühjahr gründen meist mehrere Schwestern ein Nest, in dem nur ein Weibchen Eier legt. Diese Zusammenschlüsse lösen sich aber nach einer Weile auf und die vormaligen Helferinnen beginnen, eigene Nester anzulegen und selbst Eier zu legen. Dabei wurde beobachtet, dass Weibchen der Gelbbindigen Furchenbienen gelegentlich angefangene Nester anderer Wildbienen übernehmen.

Bild: Uwe Reese